Shopping mit Rendite

Shopping mit Rendite

Es ist soweit, die Finanzen sind zurück! Heute nehme ich dich mit an die Börse – Fondssparplan wir kommen!

Im letzten Artikel zum Thema Finanzen „Keep Calm it’s easy“ haben wir darüber gesprochen, dass es fast alle Marken die du so gerne magst als Unternehmen an der Börse gibt, sie also Aktiengesellschaften sind. (Wenn du den Beitrag noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir das jetzt zu tun) Und wir haben schon geklärt, dass Bank- oder Finanzprodukte so unterschiedlich sind, wie wir Menschen. Für jeden Typ ist etwas dabei, aber es gibt eine bestimmte Anlageform, die zu nahezu Jedem passt, weil man die Anlage so individuell gestalten kann wie man eben möchte. Tadaaaa – der Fondssparplan!

Fangen wir am Anfang an, was ist ein Fonds bzw. ein Fondssparplan?                                                                 

Nein, es ist keine Soße und auch keine sonderbare Hunderasse…Also, was ist ein Fonds?

Fonds

Stell dir mal deine Lieblingshandtasche vor, diese wird jetzt das bildliche Beispiel eines Fonds. Lass uns überlegen was in deiner Tasche für gewöhnlich Alles drin ist, ich liste mal auf: Lippenstift, Kaugummi, Handcreme, Parfum, Tampons, Kopfschmerztabletten, Portemonnaie, Handy, Autoschlüssel etc.

Sicher variiert der Inhalt von Frau zu Frau aber sei es drum. Jeder Gegenstand in deiner Tasche stammt aus der Produktion von einer Aktiengesellschaft:

Im Klartext heißt das für dich, dass du jeden Tag deines Lebens – egal was du isst, egal wie du dich fortbewegst, egal welchen Freizeitaktivitäten du nach gehst – du nutzt täglich mehrfach Dinge, die aus der Feder einer Aktiengesellschaft entsprungen sind.

Zurück zum Fonds: Einen Fonds kannst du dir quasi wie eine Tasche vorstellen, in der unterschiedliche Aktien in Form ihrer Produkte vertreten sind. Wenn du einen Fonds kaufst, kaufst du also eine Tasche voller bunter Sachen. Du kannst den Inhalt der Tasche im Prinzip frei wählen. Es gibt Taschen wo nur Deutsche Produkte drin sind oder nur Europäische, nur Amerikanische oder Weltweit produzierte Produkte.

Du kannst deine Tasche auch nach dem Brancheninhalt wählen, In der „Branchentasche“ wären unterschiedliche Produkthersteller aus aller Welt vertreten, die in der gleichen Branche produzieren, z.B. aus der Konsumgüterbranche wie Zalando SE, Michael Kors Corp., etc.

Kommen wir zur Kern Frage: Warum solltest du eine Tasche mit fertigem Inhalt kaufen statt der Produkte einzeln!? Die Antwort ist so simpel wie Shopping – das Risiko ist geringer und es ist preiswerter:

Nehmen wir an, du interessierst dich für eine Aktie der Mars Inc., kennst du die Firma? Sie produziert tausend Dinge, die du täglich in der Hand hast. Süßwaren wie Mars, Snickers, Twix – Oder Tiernahrung wie Pedigree, Sheba oder KiteKat – Nahrungsmittel wie Miracoli oder UncleBen’s – Wrigleys Produkte wie Airwaves, Hubba Bubba, Skittles, oder Extra und so weiter und so weiter.

Dein Investment in die Mars Inc. unterliegt folgende Risiken:

No risk no fun!

Dem Psychologischen Risiko – Also quasi bist du das Risiko, wenn du panisch alles verkaufst, weil du Angst hast, dass dein Erspartes an Wert verliert – keep calm! Wo’s runter geht, geht’s auch wieder rauf, Wertpapieranlagen brauchen Zeit.

Dem Kursrisiko – Kommt ein anderer Produzent auf den Markt, der in der gleichen Branche Produkte herstellt, die aber besser und günstiger sind als die Produkte der Mars Inc. sind deren Produkte nicht mehr so beliebt und der Aktienkurs fällt möglicherweise.

(Das muss aber nicht sein, es gibt viele Unternehmen die erfolgreich als direkte Konkurrenten bestehen: Puma und Adidas, McDonalds und Burger King, Apple und Samsung uvm.)

Dem Währungsrisiko – die Währung der Aktie ist z.B. in Dollar. Sagen wir die Aktie kostet 1$. Für den 1$ zahlst du aktuell 0,89€. Jetzt wird der Dollar auf einmal weniger Wert, das bedeutet, dass du um 1$ zu bekommen nur noch beispielsweise 0,50€ zahlen brauchst. Prinzipiell ist das gut, weil du für nur 50 Cent ja 1$ bekommst. Das bedeutet für dich, dass du günstig weitere Aktien durch den veränderten Wert des Dollars gegenüber dem Euro kaufen kannst.

Würdest du deine Aktie jetzt aber verkaufen wollen, würdest du ja auch nur 50 Cent bekommen obwohl du für 89 Cent gekauft hast. Das heißt, dass deine Aktie nicht nur dem Risiko unterliegt, dass der Kurs der Aktie schwankt, sondern auch der Kurs der Währung schwankt. Aber wie es immer im Leben so ist: Da wo Schatten ist, ist auch Licht, es kommt nur auf den Blickwinkel an.

Und genau um solche Risiken zu minimieren kauft man Taschen, äh sorry ich meine Fonds. In einem Fond steckt eben nicht nur eine Firma (Aktie), sondern viele Firmen (Aktien) aus unterschiedlichen Branchen, unterschiedlichen Währungen und auch unterschiedlichen Ländern, wenn du das willst. So reduzierst du dein Risiko. Wenn also mal eine Aktie nicht so gut läuft, läuft dafür eine andere besser und gleicht deinen Verlust wieder aus. Das ist als würde in deiner Tasche die Handcreme auslaufen, aber dafür hast du in einem Seitenfach deines Portemonnaies noch 50€ gefunden. Das Gute gleicht das Schlechte wieder aus. Jedenfalls sollte das so sein, dafür gibt es Fonds.

Ein weiterer Vorteil ist, dass wenn du Alles einzeln kaufen würdest, viel Geld hinblättern müsstest. Dein „Taschen-Fonds“ hat einen eigenen Preis und du kannst sogar Bruchteile kaufen. Sagen wir der Taschen-Fonds kostet 100€. Das können wir uns ja nicht jeden Monat leisten, der Mindestsparbetrag für einen Fonds liegt bei 25 € im Monat. Das heißt du kauft quasi ¼ und nächsten Monat wieder ¼ und so weiter. So musst du nicht so viel Geld ausgeben und partizipierst trotzdem an dem Wertpapier. Wenn du monatlich 25€ in einen Fonds sparst, trittst du einem Risiko ordentlich in den Arsch, dem Kursänderungsrisiko. Nein kein Witz, ist echt so! Ich gebe dir ein Beispiel:

Der Fondssparplan

Du entscheidest dich jeden Monat 25€ in einen Fondssparplan einzusparen. Der Wert eines Fondsanteils ist aber volatil (bewegt). Das bedeutet, dass der Fonds diesen Monat pro Stück 100 € kostet aber im Juni z.B. nur 25€. Ist also ähnlich wie Mid Season Sale, da bekommst du das schöne Kleid eben 75% reduziert. Kurzes Beispiel:

Lass dich von den Zahlen nicht erschlagen, ich helfe dir:

Da du jeden Monat den gleichen Betrag sparst (Spalte 2), hast du also in einem Jahr 300€ (25€ x 12 Monate) investiert.(Spalte 3) Der schlechteste Monat war der April. Du hast bis April selber 100€ gespart, die waren zu dem Zeitpunkt aber nur 52€ wert. Aber du darfst nicht vergessen, dass dadurch, dass 1 Fondsanteil nur 25 € gekostet, hat du einen ganzen Fondanteil gekauft hast. Wäre der Kaufpreis wie im Januar gewesen hättest du nur ¼ erworben.

Du sammelst also jeden Monat quasi Kuchenstücke. Nach einem Jahr hast du ganze 5,53 Stücke gesammelt. (Spalte 3, Dezember) Würdest du deine 5,53 Anteile also jetzt verkaufen bekommst du pro Anteil 150€ (Spalte 4, Dezember), weil das der aktuelle Kaufpreis (Wert) des Fonds ist, und erhältst für die 300€ die du investiert hast 829,50€. (5,53 Anteile x 150€ = 829,50€)

Cost Average Effekt

So funktioniert letztendlich ein Fondssparplan. Den Effekt, den du in dem Jahr mitgenommen hast, nennt man Cost Everage Effect oder auch Durchschnittskosteneffekt. Du kaufst zu demselben Preis jeden Monat unterschiedlich viele Anteile – Also zu einem „Durschnittspreis“. Der „worst case“ wäre, wenn du verkaufst, wenn der Fondspreis sehr niedrig ist. Deswegen solltest du dir die 25€ einfach wegdenken. Spar Sie jeden Monat in einem Fondssparplan und vergiss, dass du Sie ausgibst.

Wertpapieranlagen, wozu Fonds ja gehören, sind für langfristige Zeit gedacht, so ab 3 Jahren. Wenn du regelmäßig an das Geld ran musst ist ein Fondsparplan eher ungeeignet, du kannst zwar binnen zwei Tagen alles verkaufen und das Geld verfügen, aber es kann sein, dass du weniger bekommst als du investiert hast, je nachdem wie die aktuelle Marktlage ist. Ein Fondssparplan ist eben ein Ansparprodukt und kein Tagesgeldkonto.

Du bist bestimmt jetzt total heiß auf einen Fondssparplan und fragst dich sicher wo du sowas her bekommst, ja das verstehe ich gut 😉

Der Broker und die Börse

Um Fonds zu kaufen und aufzubewahren brauchst du einen „Broker“. Ein Broker ist ein Dienstleister, der deine Wertpapierkäufe und Verkäufe für dich an der Börse platziert. Die Börse kannst du dir wie einen Wochenmarkt vorstellen. Die Börse ist der Platz an dem Angebot und Nachfrage zusammenkommt.

Auf dem Wochenmarkt werden ja auch Obst, Gemüse, Kleidung und Fleisch den Konsumenten zum Kauf angeboten und die Preise der Produkte schwanken ja auch tagsüber. Der Marktschreier wird seine Äpfel morgens so teuer wie möglich verkaufen und am Abend den letzten Rest günstiger, damit er sie noch los wird. An der Börse ist das mit Wertpapieren ähnlich. Der Preis der Wertpapiere richtet sich nach Angebot und Nachfrage.

Nimm Apple als Beispielaktie. Je beliebter die Produkte wurden umso teurer wurde der Preis pro Aktie. Die Aktie hat 2010 pro Stück 20 USD gekostet, heute (vor Corona) kostet Sie pro Stück knapp 300 USD.

Das Depot

Online Broker sind zum Beispiel: OnVista, MaxBlue, flatex, DWS, Comdirect uvm. Dort kann man sich recht preisgünstig ein Online Depot eröffnen. Das „Depot“ ist quasi das „deponieren“ deine Wertpapiere. Wie auf deinem Konto Geld ist, oder auch nicht, sind in deinem Depot deine Wertpapiere verwahrt.

Der Broker möchte für seine Dienstleistung, dir ein Depot zu stellen und für dich Kaufe und Verkäufe zu tätigen, natürlich auch Geld haben. Welcher Broker da der günstigste ist, richtet sich nach unterschiedlichsten Faktoren, ob du viel handelst oder wenig, ob du einmal anlegst oder monatlich sparst etc. Das ist wie den richtigen Schuh zu finden, einer wird dann einfach perfekt passen wenn du ihn anprobierst. Vergleiche doch mal hier.

Wow, du hast heute wahnsinnig viel wichtiges gelernt! Du weißt was Wertpapiere sind, was ein Fonds ist, was ein Broker ist, was die Börse ist, was ein Depot ist und du hast schon einige Einzelaktien kennen gelernt, das ist toll! Wir haben das Augenmerk im Detail noch nicht auf die Kosten gelegt. Ich möchte dich aber heute nicht erschlagen, das machen wir in einem anderen Beitrag.

Dich mit zu vielen Informationen überrollen möchte ich nicht, etwas Licht ins Dunkle zu bringen war das Ziel. Ich weiß, Alles was mit Finanzen zu tun hat ist Komplex, aber mit genügend Zeit und Step by Step, kann das ganze echt Spaß machen, insbesondere wenn man zusehen kann wie sich das Geld vermehrt!

Lass gerne einen Kommentar da oder schreib mir, wenn du Fragen hast und ich Dinge vielleicht noch nicht richtig auf den Punkt gebracht habe. Ich würde mich sehr über den Austausch mit dir freuen!

Lots of Love

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